Igel Notfall? Hier gibt es erste Tipps

 


HINWEIS: Gerade zum Wintereinbruch sind immer so gut wie alle ehrenamtlichen Pflegestellen überlastet und gezwungen einen Aufnahmestopp auszurufen. Es gibt leider keinen Notdienst oder staatliche Institution, welche euch bei Anruf ein Tier abnimmt oder sogar abholt. 

DEINE AKTIVE MITHILFE IST DAHER SEHR WICHTIG!


 

Igel sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützt! Du darfst allerdings verletzte, hilflose oder kranke Tiere aufnehmen, um sie gesund zu pflegen. Die Tiere sind unverzüglich freizulassen, sobald sie sich selbständig erhalten können.(§ 45 Abs. 5 BNatSchG)

Wann braucht ein Igel deine Hilfe?

  • Sichtbare Verletzungen
  • kranke Igel, welche erkennbar von Parasiten und/oder Eiern befallen sind 
  • Durchfall, Atemprobleme, Lähmungen, Bauchlage statt typischer „Igelkugel“
  • abgemagerte Igel die nach Wintereinbruch noch aktiv sind
  • verwaiste Jungtiere die tagsüber außerhalb des Nestes gefunden werden
  • Igelbabys (größe Hühnerei, schrumpeliges Gesicht) möglichst direkt sachkundigen Rat einholen!

Wenn du einen vermutlich hilfsbedürftigen Igel findest, notiere dir zuerst, wann und wo du ihn entdeckt hast, und wie viel er wiegt.
Verwende eine Küchenwaage um ein möglichst korrektes Ergebnis zu bekommen! 

Ein Igel mit 200 bis 400 Gramm erreicht den Winterschlaf kaum. 

 

Die folgende Grafik kann dir dabei helfen die nächsten Schritte zu bestimmen:

Quelle: https://www.lbv.de/ratgeber/tier-gefunden/igel-gefunden/

 

Was du jetzt tun kannst!

Untersuche den kleinen Kerl behutsam auf mögliche Verletzungen.

Schau genau (Lupe oder Smartphone mit Zoom), ob er vielleicht Fliegeneier, Maden, Flöhe oder Zecken hat, und entferne diese vorsichtig.
Diese müssen sofort und gründlich abgesammelt werden.

  • Fliegeneier – und maden in Wunden, aber auch in Körperöffnungen (Ohren, Mund, After etc.) 
  • Maden / Eier gründlich absammeln (Maden erkennbar als kleine weißliche Würmchen, Fliegeneier etwa 1,5mm lange aneinanderklebende Stäbchen)Hilfsmittel: Pinzette, Wattestäbchen, Zahnbürste, Mascarabürstchen
  • Zur Wundspülung und Reinigung, z.B. bei Befall mit Parasiten (Zecken, Maden), kann eine körperwarme Natriumchlorid Lösung (NaCl = Kochsalzlösung) als Sprühlösung oder zur Wundspülung verwendet werden.Für tiermedizinische Zwecke wird eine isotonische Lösung empfohlen (0,9% Natriumchlorid). Falls keine Apotheke oder Tierarzt verfügbar ist, könnte man es selbst herstellen: 9 Gramm Salz auf einen Liter Wasser. Wasser 4-5 Minuten kochen, Salz darin komplett auflösen, abfüllen in ein steriles Gefäß und abgekühlt nur 24 Stunden verwenden). 

>> Möglichst direkt professionelle Hilfe holen (Tierarzt und/oder erfahrene Päppelstelle). 

 

Falls der Igel unterkühlt ist – das merkst du daran, dass sein Bauch deutlich kälter ist als deine Hand – lege ihn auf eine handwarme Wärmflasche und wickle beides in ein Handtuch, damit er langsam wieder warm wird. Wenn keine Wärmflasche vorhanden, können auch Wasserflaschen mit warmem Wasser befüllt werden. Tier sollte Wärme suchen können aber sich auch selbstständig entfernen können. 

Gib ihm anschließend etwas zu fressen: eine Mischung aus Katzenfutter (ohne Gelee und Soße, ohne Zucker & Getreide),  Igeltrockenfutter und ungewürztem schlotzigen Rührei. Lieber zweistündlich einen Teelöffel Futter anbieten, damit sie sich nicht überfressen.

Bedenke: Igel sind Fleischfresser und mögen kein Obst. Zum Trinken stellst du ihm bitte frisches Wasser hin – niemals Milch, denn die verursacht Durchfall und kann für ihn lebensgefährlich sein.

Für die kurzfristige Unterbringung eignen sich größere stabile Kartons oder Plastikboxen. Die Seitenwände sollte ca. 50cm hoch sein, Igel sind gute Kletterer. In einem mit Papier ausgelegten Karton kann er ein gemütliches Schlafhäuschen finden.

Und ganz wichtig: Suche so schnell wie möglich einen Tierarzt auf, damit der Igel die nötige medizinische Hilfe bekommt.

Planst du selbst zu päppeln, beispielsweise weil nur noch etwas Gewicht zugelegt werden muss, lass dich bitte von erfahrenen Päppelstellen für Igel beraten. 

 

 

Facebookgruppen

IGEL – Notfälle – Beratung und alles Drumherum
Deutschlandweites Netzwerk von Päpplern und igelkundigen Tierärzten

Rasteder Igelhilfe 
Tolle Hilfestellung in unserer Region Ammerland

 

Webseiten & Netzwerke

Netzwerk Igelfreunde e. V. 
Igelstellenpflegeverzeichnis auf Google Maps

Pro Igel e. V.
Auch Merkblätter zu Themen wie Pflege hilfsbedürftiger Igel etc.

LBV.de – Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V.
Ratgeber Igel

 

Gerne ergänzen wir weitere Pflegestellen / Päppelstellen – hierzu sendet uns gerne eine Nachricht.


 

09.10.2025 – Chihuahua „Butch“ nach Unfall vermisst

Ein Chihuahua ist während eines Spaziergangs nach einem tragischen Unfall spurlos verschwunden.
In Norden kam es zu einem schweren Unglück: Ein Rentnerpaar stürzte mit seinen Seniorenmobiles in den Berumerfehnkanal.

Mit an Bord war ihr kleiner Chihuahua „Butsch“, der vermutlich mit ins Wasser geraten ist. Seitdem fehlt von ihm leider jede Spur.

Hier geht’s zum Artikel auf Facebook -> https://www.facebook.com/share/p/1672AxXJN4/

Die Hundesuchhilfe Ostfriesland e.V. schaltete sich sofort ein.

Das engagierte Team suchte die Umgebung ab, legte Futterstellen an, verteilte Flyer und setzte sogar Pettrailer-Suchhunde ein – leider bislang ohne Erfolg.
Keine einzige Sichtung.

Die Trauer und Verzweiflung wachsen von Tag zu Tag. Um wirklich alle Möglichkeiten auszuschöpfen, wurden wir von der Wildtierrettung Ammerland hinzugezogen, um die umliegenden Maisfelder mithilfe einer Drohne mit Wärmebildkamera abzusuchen.

Am vergangenen Freitag machten wir uns gemeinsam mit dem Team der Hundesuchhilfe voller Hoffnung auf den Weg – doch auch diese Aktion blieb leider ohne Ergebnis.

 

Die Enttäuschung ist groß, aber wir geben die Hoffnung nicht auf.

Ein herzliches Dankeschön gilt der Hundesuchhilfe Ostfriesland – ihr seid mit unermüdlichem Einsatz, Empathie und Herzblut dabei.


 

17.09.2025 – Taubenküken im Wunderburgpark Oldenburg

Am Montag entdeckten zwei junge Frauen im Wunderburgpark in Oldenburg ein zerstörtes Taubennest am Boden – vermutlich hatte der starke Wind es aus dem Baum gerissen. Im Nest lagen zwei kleine Taubenküken, eines war leider bereits verstorben. Von den Elterntieren fehlte jede Spur.

Es war kalt, nass und stürmisch, doch die beiden Helferinnen zögerten keine Sekunde: Trotz Wind und Regen blieben sie beim überlebenden Küken, wärmten es mit ihren Händen und schützten es liebevoll, bis ein Fahrer organisiert werden konnte.

Das Küken wurde schließlich von der lieben Miriam direkt am Fundort abgeholt und zur Stadttaubenhilfe Oldenburg e.V. gebracht, wo Alida es in ihre fürsorgliche Obhut nahm.

Laut Alida stehen die Chancen für das kleine Taubenkind gut – ein berührendes Beispiel dafür, wie viel Mitgefühl und Einsatz bewirken können.

Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten für ihre Zeit, ihr Engagement und ihr großes Herz.

Solche Momente schenken Hoffnung und zeigen, wie wertvoll jede Hilfe ist.


 

11.09.2025 – Kleines Hasenbaby von Hund aufgespürt

Vor einigen Tagen erreichte uns ein Notruf: Ein kleines Hasenbaby war in Gefahr, ein Hund hatte es in einem Garten aufgespürt und herausgeholt.

Zum Glück reagierten die Finder sofort und machten sich trotz des langen Weges mitten in der Nacht auf den Weg zu uns, damit das Jungtier eine Chance auf Leben bekommt.

 

Die erste Nacht war schwer für den Kleinen. Unter Schock, erschöpft und verängstigt lag er still da.

Doch schon am nächsten Tag begann er munterer zu werden: Er öffnete sich langsam, wurde wacher und neugieriger, und seine Lebensgeister kehrten zurück.

Heute darf er bereits bei Tamara auf einer liebevollen Pflegestelle sein – gemeinsam mit anderen Artgenossen. Dort wächst er nun behütet auf, bis er irgendwann stark genug ist, um zurück in die Freiheit zu kehren.


 

03.09.2025 – Verletzte Krähe in Oldenburg gemeldet

Heute wurde eine verletzte Krähe an der Wilhelmshavener Heerstraße in Oldenburg gemeldet. Dank der schnellen Information über unsere WhatsApp-Helfergruppe konnte ein Teammitglied umgehend zum Einsatzort fahren.

Vor Ort unterstützten glücklicherweise ein Anwohner und sein Sohn tatkräftig bei der Sicherung des Vogels.

Das verletzte Tier wurde anschließend an Alida von der Stadttaubenhilfe Oldenburg e.V. übergeben, wo es nun fachgerecht versorgt und zur Ruhe kommen kann. 

Wir danken allen Beteiligten für ihr schnelles Handeln und ihr Engagement. Solche Einsätze zeigen, wie wichtig Aufmerksamkeit und Zusammenarbeit für den Schutz von Wildtieren sind.

Interessierte, die sich bei Einsätzen für verletzte Tiere einbringen möchten, können sich gerne über WhatsApp unter der Nummer 01522 4481110 melden.
Jede helfende Hand ist herzlich willkommen.


 

01.09.2025 – Schwer atmende Igeldame

Heute wurde ein geschwächter Igel zu uns gebracht und zunächst kurzzeitig aufgenommen. Er zeigte starke Atembeschwerden, daher wurde er auf Wärme gelegt, von Zecken befreit und zur Schleimlösung inhaliert. Bereits nach kurzer Zeit besserte sich sein Zustand etwas. 

 

 

Anschließend konnte der Igel in die professionelle Obhut von Saskia von der Rasteder Igelhilfe übergeben werden, wo er nun weiter versorgt wird. Wir hoffen sehr auf seine baldige Genesung.

Leider erreichen uns derzeit viele Igel in sehr schlechtem Zustand. Viele dieser Tiere leiden still und werden oft nicht rechtzeitig gefunden. Wir möchten deshalb alle bitten, beim Spaziergang aufmerksam zu sein und auf unsere Wildtiere zu achten. 

Ein besonderer Dank gilt der Rasteder Igelhilfe für ihre wertvolle Arbeit und allen, die sich tagtäglich für den Schutz und die Rettung von Wildtieren einsetzen.

Viele Auffang- und Pflegestellen arbeiten aktuell unter enormem finanziellen Druck, da auch dort dringend Futter und Medikamente benötigt werden. Wenn ihr ein Tier dort abgebt und die Möglichkeit habt, ein paar Euro zu spenden, denkt bitte an die Menschen, die tagtäglich Großes leisten und oft bis an die Grenzen ihrer Kraft gehen, um ihre Schützlinge zu versorgen.

 


 

01.09.2025 – Unterkühltes Kaninchenbaby

Gestern wurde ein wenige Tage altes Kaninchenbaby gefunden – unterkühlt und außerhalb seines Baus. Die Finder handelten richtig und brachten das Tier schnell in unsere Obhut. Leider verstarb das Kleine kurz nach seiner Aufnahme in einem warmen Bettchen.

Das Jungtier hatte körperliche Fehlbildungen und wurde vermutlich bereits von der Mutter aussortiert.

Solche Fälle gehören leider zum Alltag in der Tierschutzarbeit, auch wenn sie jedes Mal aufs Neue schwerfallen.

Wir danken den Findern für ihr umsichtiges Handeln und ihr Mitgefühl.