02.05.2025 – Drohneneinsatz zum Brutvogelschutz am Aper Tief (Vreschen-Bokel)

Der Schutz von Brutvögeln, insbesondere bodenbrütender Arten wie Kiebitz, Brachvogel oder Uferschnepfe, stellt Naturschutzvereine jedes Jahr vor große Herausforderungen. Die Nester dieser Vögel sind in der Vegetation hervorragend getarnt und mit bloßem Auge oft kaum zu entdecken. Gleichzeitig bedrohen landwirtschaftliche Arbeiten wie Mahd oder Beweidung die Gelege und Küken. Um hier effektiver und schonender eingreifen zu können, setzt unser Verein seit diesem Frühjahr eine moderne Drohne mit Wärmebildkamera sowie spezieller Software der Firma Thermaldrones ein.

Erfreulicherweise hat uns in diesem Jahr das Team vom Projekt Gelegeschutz von Björn Köhler, dem Projektgebiet entlang des Naturschutzgebiets „Vreschen-Bokel am Aper Tief“ (Kennzeichen NSG WE 271), kontaktiert und angeregt, ergänzend zu den vielen bereits bestehenden Maßnahmen auch den Einsatz einer Drohne zu erproben. Das ehrenamtliche Team vom Projekt ist mit Björn Köhler bereits im fünften Jahr aktiv.

 

 

Wie funktioniert der Drohneneinsatz beim Brutvogelschutz?
Die Drohne fliegt in den frühen Morgenstunden über die Schutzgebiete, wenn der Boden noch kühl ist und die brütenden Vögel durch ihre Körperwärme deutlich auf den Wärmebildern zu erkennen sind. Die Kamera macht es möglich, Nester und brütende Altvögel als „leuchtende“ Punkte in der Vegetation zu identifizieren. Mit Hilfe spezieller Software werden die genauen Koordinaten der Gelege gespeichert, sodass sie später gezielt aufgesucht und kontrolliert werden können.

Mehrfachkontrollen erhöhen die Genauigkeit:
Markierte Stellen werden in den Folgestunden erneut angeflogen. Zeigt sich an einer markierten Position zu einem späteren Zeitpunkt kein Wärmepunkt mehr und ist auch im optischen Zoom der Drohne kein Gelege erkennbar, wird die Markierung entfernt. Dieser Prozess wiederholt sich, bis nur noch gesicherte, aktive Brutstandorte in der Karte verbleiben. Durch diese automatisierte Filterung reduzieren wir Fehleinträge und konzentrieren uns auf tatsächlich genutzte Nester.

Vorteile für den Naturschutz und die Landwirtschaft

Effizienz: Die Suche nach Nestern ist mit der Drohne deutlich weniger zeitaufwendig als die klassische Begehung zu Fuß. Auch große Flächen können in kurzer Zeit systematisch abgesucht werden.
Schonung der Tiere: Die Drohne ermöglicht einen minimal-invasiven Überblick ohne die Vögel aufzuschrecken oder die Nester zu gefährden.

Gezielter Schutz: Mit den gewonnenen Daten können wir Landwirte gezielt informieren, damit z.B. der Mahdzeitpunkt verschoben oder Teilflächen ausgespart werden, um die Gelege zu schützen.

Dokumentation und Monitoring: Die Technik hilft, den Bruterfolg zu dokumentieren und langfristige Schutzmaßnahmen zu planen.

Finanzieller Ausgleich für Landwirte: Für ihre Kooperation erhalten die Landwirte durch Mittel aus dem Projekt einen Ausgleich für ihre Ertragseinbußen oder bekommen 90 Euro pro erhaltenen Brutplatz eines seltenen Wiesenvogels als Nestprämie. Diese Prämie wird im Übrigen auch über das Projektgebiet südlich des Aper Tiefs hinaus auf allen Flächen im Ammerland ausgezahlt, auf denen sich Kiebitz, Uferschnepfe, Rotschenkel oder Großer Brachvogel zur Brut befinden.

Für unseren Verein ist es ein wichtiges Anliegen, beim Thema Gelegeschutz noch aktiver zu werden. Wir machen uns hierzu mit neuer Software vertraut und tauschen uns laufend im Netzwerk mit anderen Organisationen aus, um Erfahrungen zu teilen und voneinander zu lernen.

Um unsere Fähigkeiten weiter zu verbessern, trainieren wir künftig auch gezielt mit künstlichen kleinen Gelegen mit einem Durchmesser von ca. 10 cm. Diese sind aufwärmbar und können im hohen Gras versteckt werden, sodass wir sie aus verschiedenen Höhen mit der Wärmebildkamera detektieren und so den realen Einsatzfall optimal simulieren können.
Für unseren Verein stellt dies eine ganz neue Herausforderung dar.

Die Suche nach diesen kleinen Gelegen ist wesentlich aufwändiger als die Suche nach Rehkitzen vor der Mahd. Es wird mit anderen Parametern geflogen. Die korrekte Überlappung der Flugbahnen, Geschwindigkeit und Höhe sind ausschlaggebend für den bestmöglichen Erfolg.

Fazit
Die Drohnentechnologie ist ein wertvolles Werkzeug für den modernen Naturschutz. Sie ermöglicht es uns, Brutvögel effizienter und nachhaltiger zu schützen und die Zusammenarbeit mit Landwirten und Behörden weiter zu verbessern.
Wir danken allen Unterstützern, die diesen Fortschritt möglich machen, und freuen uns auf weitere spannende Einsätze zum Wohl unserer heimischen Vogelwelt.

Fragen zum Projekt und zur Technik? Gerne einfach bei uns melden 🙂

 

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23.05.2025 – Wallaby in Neukamperfehn gesichert

Heute sorgte die Sichtung eines frei laufenden Wallabys in Neukamperfehn für großes Aufsehen. Das Tier wurde von Anwohnern entdeckt, die umgehend die Polizei und uns informierten.

Wir konnten rechtzeitig dazustoßen und gemeinsam mit den Anwohnern bei der Sicherung des Wallabys helfen. Die Sicherung zog sich dabei durch einige Vorgärten, bis wir das Tier schließlich dank der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten wohlbehalten einfangen konnten.

Solche Vorfälle zeigen, wie wichtig ein schnelles und koordiniertes Handeln bei entlaufenen Wild- und Exotenarten ist. Wir danken allen Anwohnern für ihre Aufmerksamkeit und Mithilfe bei der Sicherung des Wallabys.

Update vom 24.05.2025: Der kleine Wallaby Männchen wird abgeholt und kommt zu Artgenossen nach Löningen!


 

08.05.2025 – Kaninchenbau im privaten Garten ausgehoben

Gestern erreichte uns ein Anruf bezüglich eines Wildkaninchenbabys, das dringend Hilfe benötigte. Das Tier wurde von einer jungen Frau aufgenommen, nachdem es im Rahmen von Gartenarbeiten aus einem Kaninchenbau geborgen wurde. Leider überlebten zwei weitere Jungtiere den Vorfall nicht.

Dieser Fall verdeutlicht, wie wichtig Empathie und Rücksichtnahme gegenüber Wildtieren, insbesondere während der Brut- und Setzzeit, sind. In dieser sensiblen Phase benötigen viele Tiere besonderen Schutz, da Störungen schwerwiegende Folgen haben können.

Die Finderin brachte das überlebende Kaninchen umgehend zum Tierarzt. Das Kaninchenmädchen befindet sich nun in unserer Obhut und wird von uns weiter versorgt und aufgepäppelt. Wir setzen alles daran, dass es sich gut entwickelt.

Wir danken der Finderin für ihr schnelles und engagiertes Handeln.


 

02.05.2025 – Acht Rattenbabys werden gepäppelt

Heute möchten wir euch von acht kleinen Rattenbabys berichten, die kürzlich bei uns abgegeben wurden. Die winzigen Fellnasen waren zu Beginn noch etwas schüchtern und mussten erst einmal aufgepäppelt werden. Mit viel Liebe, Fürsorge und leckerem Futter entwickeln sie sich nun prächtig und werden von Tag zu Tag neugieriger.

Sobald die Kleinen alt genug und gesund sind, suchen wir für sie liebevolle neue Zuhause.


 

30.04.2025 – Rettung einer Ricke in Bad Zwischenahn

Am 30.04.2025 wurden wir zu einem besonderen Einsatz gerufen: Eine Ricke hatte sich auf einem Firmengelände in Bad Zwischenahn verirrt und fand keinen Ausweg mehr. Bei ihren Fluchtversuchen zog sie sich eine Verletzung an der Schnauze zu, weshalb wir zunächst die Lage sorgfältig einschätzten – sowohl hinsichtlich ihrer Verletzung als auch der Umgebung, um eine möglichst stressarme Rettung zu gewährleisten.

Immer wieder versuchte das Tier, nach hinten zu entkommen, obwohl dies nicht der Weg war, auf dem sie das Gelände betreten hatte. Hinter dem Gelände hörten wir Schreie – vermutlich von einem Jungtier in der Nähe.

Um den Zustand der Ricke besser beurteilen zu können, filmten wir sie kurz. Die Rettungsaktion verlief erfolgreich: Wir konnten das Tier sicher vom Gelände treiben. Anschließend flüchtete sie auf eine angrenzende Grasfläche, wo sie sich zunächst erholen konnte. Wir hoffen, dass sie einen sicheren Weg durch die stark eingezäunte Firmenlandschaft findet.

Es war ein herausfordernder und seltener Einsatz, der uns allen in Erinnerung bleiben wird.

Wir wünschen der Ricke viel Glück auf ihrem weiteren Weg.

 


 

29.04.2025 – Erfolgreicher Start in die neue Saison

Unsere ersten Einsätze liegen hinter uns – ein erfolgreicher Start für den Schutz unserer Wildtiere!

In den vergangenen zwei Tagen haben wir gemeinsam mit mehreren Drohnenteams an verschiedenen Standorten gearbeitet. Ob in Petersfehn, Apen oder Rastede, insgesamt konnten wir bereits über 60 Hektar Feldfläche abfliegen, um Kitze und andere Wildtiere zu schützen.

Ein großartiger Anfang, auf den wir stolz sind!

Und das Beste: Unser erster Kitz dieser Saison hat sich bereits blicken lassen ❤️

 

 

Wir danken allen Unterstützern und Helfern, die dieses Engagement möglich machen. Gemeinsam können wir noch mehr bewirken und unsere heimische Tierwelt schützen.

Bleibt dran, es gibt noch viel zu tun!

 

28.04.2025 – Rettung einer Entenfamilie aus dem Garten

In der vergangenen Woche erreichte uns ein Anruf von einer aufmerksamen und hilfsbereiten Familie, die in ihrem Garten eine Entenfamilie entdeckt hatte. Die Entenmutter war mit ihren 14 Küken gefangen und fand keinen sicheren Weg nach draußen. Besonders besorgniserregend: Auf dem direkten Weg zum nächstgelegenen See hätten zwei stark befahrene Straßen die kleine Familie in große Gefahr gebracht.

Ohne zu zögern, entschieden wir uns, einzugreifen. Zuerst sicherten wir behutsam die Entenmutter, anschließend ihre Küken. Gemeinsam transportierten wir die gesamte Familie vorsichtig zu einem sicheren Gewässer, etwa einen Kilometer entfernt, und setzten sie dort unversehrt aus.

Ein Video dokumentiert die ersten Momente nach ihrer Freilassung – ein bewegender Anblick, der eindrucksvoll zeigt, wie wichtig schnelles und umsichtiges Handeln ist. 🦆

Wir wünschen der Entenfamilie nun ein glückliches Leben!

 


 

 

11.12.2024 – Rettungsversuch für eine Graugans

Am Dienstagabend um 22:45 Uhr ertönte unser Notruftelefon. Eine besorgte Person meldete, dass eine Graugans von einer großen Katze angegriffen wurde. Die Anruferin sicherte das verletzte Tier, während wir einen Übergabeort in Oldenburg vereinbarten.

Ohne zu zögern machten wir uns sofort auf den Weg zum 40 km entfernten Treffpunkt. Um 23:20 Uhr erreichten wir unser Ziel und übernahmen die junge Gans. Ihr Zustand war zu diesem Zeitpunkt bereits kritisch:

  • Schwere Atmung
  • Starker Blutverlust
  • Schwerwiegende Verletzungen

Trotz unserer Bemühungen verstarb die kleine Graugans leider kurze Zeit später aufgrund der Schwere ihrer Verletzungen.

 

Unser Einsatz zeigt erneut die Herausforderungen der Wildtierrettung:

**Schnelle Entscheidungsfindung**: Wir müssen oft in Sekundenschnelle handeln.

 **Organisation und Logistik**: Koordination von Treffpunkten und Transportwegen.

**Bereitschaft rund um die Uhr**: Einsätze können uns jederzeit aus dem Tiefschlaf reißen.

**Balance zwischen Beruf und Ehrenamt**: Viele von uns sind nebenbei vollzeitbeschäftigt.

Diese Einflüsse machen es manchmal schwierig, sich sofort zu organisieren und effektiv zu handeln. Dennoch bleiben wir stets einsatzbereit, um Tieren in Not zu helfen.

Wir trauern um die kleine Graugans und setzen unsere Arbeit fort, um anderen Wildtieren eine Chance auf Überleben zu geben.

 


 

20.08.2024 – Gemeldete desorientierte Amsel

## Nächtlicher Notruf: Polizei und Wildtierrettung im Einsatz

In der Nacht vom 20.08.2024 erreichte uns um ca. 2:00 Uhr ein Anruf der Polizei auf unserem Vereinstelefon. Während ihrer Nachtstreife entdeckten die Beamten eine kleine Amsel, die offensichtlich Hilfe benötigte. Sie bewegte sich unkoordiniert und schien desorientiert zu sein.

### Schnelle Reaktion und trauriger Ausgang

Wir vereinbarten, uns auf halbem Weg zu treffen, da die Polizei ohnehin in der Gegend unterwegs war. Leider verschlechterte sich der Zustand der Amsel rapide, und sie verstarb kurz darauf. Trotz des traurigen Ausgangs möchten wir uns herzlich bei den engagierten Polizisten bedanken, die das Tier bemerkten und sich fürsorglich darum kümmerten.

### Ehrenamtliches Engagement rund um die Uhr

Als Vollberufstätige leisten wir diese Arbeit ehrenamtlich. Viele Menschen unterschätzen den Aufwand, der dahintersteckt. Wir sind zu jeder Tages- und Nachtzeit einsatzbereit, was oft zu kurzen Nächten führt. Die Mitarbeit der Finder spielt dabei eine entscheidende Rolle, nicht nur für uns, sondern auch für andere Vereine und Tierpfleger.

### Dank an unser Netzwerk

Ein besonderer Dank gilt auch den anderen vernetzten Vereinen und Pflegestellen, mit denen wir hervorragend zusammenarbeiten. Ihr alle leistet großartige Arbeit!

### Hintergrundinformation: Usutu-Virus

Der beschriebene Fall könnte mit dem Usutu-Virus in Verbindung stehen.
Weitere Informationen  unter:

– [Wikipedia: Usutu-Virus]
– [NABU: Usutu-Virus bei Vögeln]